|
|||
This version is for readers of German who would like to see (our best attempt at, and thanks to Markus Berndt, as well) a letter-for-letter transcription of this letter. No attempt has been made to update or correct spelling from what appears to be written on the page. As an example of 1810 Kurrent script written by an individual and transcribed into print by amateurs, it's difficult to tell what caused the difference between what's below and what the modern version of the same letter would look like. A reader of German should have no trouble reading it, but there are a number of differences from what one would write today. Some examples: An almost complete lack of sentence-ending punctuation; th used where only a t would be today; likewise a ck in place of a modern k; the relatively common use of ÿ in place of a modern i following e or a to make a long i sound; a capital C where a capital K is used today. The original in this case is not an original, but a photocopy of the original made some years ago by Rebecca (Chance) Carrington; the original is lost. Because this is a copy, or in some cases because of the folding of the original, or just because, there are places we couldn't make out letters or words or in one case an entire line; those are indicated by underscores. The snippet below gives some idea of the starting state. It begins at the top of the last page of this four-page letter: "melden das Monsieur de Lafleche Indendant General". We chose this section because it has both German and French, and it's interesting to see how even the script changes dramatically wherever the author uses a French word or phrase. The transcription begins below the image. We have also done a rough translation into English, written as if we could read the whole letter. Hessen, Cassel 20ten März 1810 Ganz viel geliebter Herr Pfarrer Ich nehme die freÿheit an Sie zu Schreiben bitte mir nicht vor ubel zu nehmen. Ich häte Ihnen freÿlich schon vor langer Zeit Schreiben sollen, es hat sich aber nicht schicken wollen, die ursach will ich Ihnen sagen, da ich noch in Mülhaußen ware erhielte ich ein Schreiben von Ihnen datiert 19 Januar 1809 mit beÿligenden ausser Krancken Casse, habe auch in Ihnen Schreiben ersehn daß sie sinct der geliebten Frau Pfarrerin gesund und wohl sind, nebst Ihren familie, die übrigen neuigkeiten haben mich in Traurigkeit versetzt, von wegen dem Mann wo Sie mir meldeten ich kam aber leider nicht dazu. Da ich Ihr Schreiben erhielte ware ich auch kranck daß ich mir vor Schmerzen nicht zu halten wuste und habe mein Meister verlassen, und habe im Wirthshaus mich mussen verpflegen lassen, ich bin in Mülhaußen weÿ nicht kranck gewesen, Ihre Schreiben habe ich Ihnen beantwortet, aber kein antwort darauf erhalten, wie ich wünschte es haben nun auf antwort gewartet und habe nicht mehr Schreiben wollen bis ich en antwort habe, entlich habe ich mir vorgestellt, der jenege Muntz wo ich mit dem Brief auf die Post geschickt habe, die 2 G Postgelt behalten habe und den Brief vernichten doch aber mus ich noch ein Zweifel sehn ob es die also ist oder wo es fehlt. Nun will ich Ihnen meine Reise von Mülhaußen nach Cassel und mehrern Vorfallen kurz erzählen, acht Tage vor Pfingsten reiste ich von Mülhaußen ab da hatte ich noh mein Rock verkaufen mussen vor mein Schulden zu bezahlen, und der Meisten hat noch um ein Sleundthaler betragen van da reiste ich nach Strassburg, da arbeitete ich 9 Wochen da hatte ich weider antwort erfahrt von da reiste ich uber Landau u. Maÿntz nach Franckfurt am Maÿn, do wollte ich arbeiten konte aber kein arbeit bekommen, mußte da 6 Tage fremd liegen ich konte nicht fort weillen ich mein wenigen Sachen in Strasburg auf das Schiff gethan hatte, in der hoffnung das ich in Franckfurt arbeit bekommen hate, da mußte ich aber vor mein gelt warten bis das Schif ankam ______ torn ___ich bek_________________________Cassel brauch frau ____ kamm der gabe mir mein Brief an ______ wusten, von da reiste ich nach Cassel ____ allen Traurigkeit weillen mein Gelt Caßse sehr leicht ware, am 20ten Juli kame ich in Gießen an und habe beÿ GC Rays den Gruß von Ihnen ausgerichtet, ich habe Ihne aber nicht angetroffen, er ist noch gegenwartigen Guts Rath er Wohnt in der Franckfurter Straße, ich habe auch in Gießen den ersten zehnpfenig eingeholt, der warnte Xr aus der Caßse am 22ten dit bin ich in Zwesten angekommen abends um 7 uhr, da zitterte mir das Herz im leibe da ich Zwesten sahe, ich ginge in das Rasthaus gerade gegenuber meins (ende Seite Zeichen) (Gefaltet) _____sters Gäste und Wohnhaus, da fragte ich mit zittern nach dem Schreinermeister
Eckell ob er noch beÿm Leben steÿe da hieße es gleich ja da und da Wohnte er ich gabe mich über
nicht zu erkennen, da ginge ich sandt meinem Reise Camerad hin nach meinem Vadter
und klopfte an da kame die Basen herraus, ich fragte nach dem Meister Eckell, und
sagte zu Ihr das ich ein Gruß von seinem Bruder Benjamin, und seiner zweÿ Söhne
aus der Schweiz an Ihn habe, Sie hieße ich aber nicht herrein komen und
ging sagte es Ihrem Mann, der sagte aber wier solten herein kommen
wir gingen hinein, ich gruste Ihn, und (Abgeschitten) gefunden von meines Vadters Bruder den gebesenne Goff Privater Eckell, der Zeit 3 Söhn un 3 Töchtern hinterlaßen, den Äeltester Sohn von der ersten Frau, ware hier Arivarius beÿm Kriegs Colegium, jetzt ist er in Carlshafen Controlleur, ich habe ihn aber noch nicht gesehn, von der Zweÿten Frau ist noch ien Sohn beÿ leben der ist 30 Stunden von hier Bod zeit etabiliert, und befindet sich gut wie mann sagt, der Jungste ist 6 Monath vor meiner ankunft gestorben, und seine Mutter auch gleich danach, es ist kein Eckell mehr hier in Cassel als ich meines Vadters Bruder sind alle Tod, alls noch der in Zwesten, mein Vadter wurde sich verwundern wann er noch einmahl nach Cassel kome solte, es ist seit seiner Zeit alles verandert worden auch auf dem Weißenstein wo die Waperkunst ist, da ist ein sehr groses Schlos gebaut worden, und auch wircklich wird ein Schönes Comedie Haus gebaut, welches zu sthil mir mein dienst auch Zwar macht dan der Machiniste spricht kein wort Teütz, da muß ich Ihnen alles ubersetzen was zum Theater und Machines nothwendig ist, weilen ide arbeiter alle Teutz sind, den Weißen stein wird jetzt Napoleon's Höhe genant. Ich muß Ihnen auch melden, daß ich mit Oben erwehnter freundin enh___R
bekanshaft gekommen bin, und haben uns mit einander versprochen (abgeschnitten) ___ melden das Monsieur de Lafleche Indendant General welcher über das gantze Königreich gesetzt ist, mich beÿ meinem gewesenen Meister, had kamme Lahman, Ich habe Ihnen oft der Tollnetz gemacht weillen er nichts Taütz kan, diesen vergegangenen Januar ist das Theater schreiner abgegangen da der Mr. Lafleche nach mir gefragt, welches mir aber wegen mir g¨nstigen Leuthe habben hat sollen von Zwingen bleiben, doch ist es mir durch mein gutte freundin zugethan worden, daß ich mich davon melden solle, ich habe aber zuerst nicht wollen, doch aber durch das viele zurglen meiner Freundshaft habe ich mich gemeldet mich meinem oben erwehnte freundin hat auch vieles dabeÿ gethan auch ___________ Buhl welchen auch aber erwehiet ist, da habe ich ein Vorstelung machen lasen an r. de Lafleche wie ich zu Ihnen kamm Ein;fieng er mich gantz freundlich und sagte zu mir, Bonjour Mr. Vous etes justement celui que j'ai demande, er sagte gleich zu mir ich solte mich auf Ihn verlassen er wolle mich immer in seinen andencken behalten und vor mich sorgen und bin gleich als königlichen Theater schreiner angelohnen worden, ich mus aber gegenwartigen gantz mein ardre stelle verstehn wegen meiner Französichen Sprache halbar, Ich muß Leh___ das Theater fuhren als zweÿten Machiniste welches mir aber sehr schloenfält in anfang, ich muß im ___uch alle stück die gesfilt wenden auch französich aufshreiben, zu arbeiten brauche ich nicht viel, nur die arbeit Leuthe zu besorgen was sie thun sollen, ich habe auch gleich mir Schöen blaun Mondur bekommen sanct einem blaun &uum;;berroch, mit mein Hellblauen Goldportierten Kragen, die besoldung ist freÿlich nicht viel es ist mir aber mehr verheisen, wan ich die Sache einmahl beßer verstehe, und hernach von dich auch Schreinereÿ dabeÿ treiben, ich habe jetzt alle Monath 10 Sleunthaler und mein Freÿe Monidlinrung, und war mire dieses mit der zeit micht gefallen solte, so kan ich mir ein Patent lösen und Meister werden, dan vor arbeit brauche ich nicht zu sorgen den ich habe gute Leuthe in der Hand die mir Zelfen auch der Hoff taglicher der alle ___ ubel beÿ Hoff und andere Großen H_____ besorgt ist mir auch sehr gut, Gut mir auch zu verstehn gegeben daß er mich auch __schen von mein gewisen Mr. Hans Pfaff hatten viele Möbel arbeit beÿ Hoff, da hat der Hoffstagizer immer mich komen lasen in daß Schloss und in die Möbel kamer, weillener mit dem Meister nicht sprechen konte, du ware mire die _esollen aber nicht gut, der Meister aber Testo beßer Ich mus Ihnen auch melden daß ich 5 Wochen in Cassel gewesen bin, ehr ich gemand von unserer freundschaft gabe erfragen köme (ende Seite Zeichen) | |||
This site powered by The Next Generation of Genealogy Sitebuilding v. 14.0.2, written by Darrin Lythgoe © 2001-2024. Maintained by Randal Rheinheimer. |